Ein banales „Wir haben es Euch ja gesagt“ möchten wir an dieser Stelle jetzt gar nicht bringen. Viel zu traurig macht uns die derzeitige Verkehrssituation in der Großgemeinde. Dank Logistiker und Wiederverfüllung hat der Schwerlastverkehr dramatisch zugenommen. Das Groß-Gerauer Echo widmete der Problematik nun sogar eine ganze Seite in der Wochenendausgabe.
Viel können wir im Moment nicht tun, eine oder gar zwei Ortsumgehungen fallen nicht einfach so vom Himmel, der Verkehr ist da und so wie es aussieht müssen wir damit leben. Das einzige was wir akut tun können, ist den überflüssigen Verkehr, der durch die Verfüllung der Kiesseen derzeit entsteht, zu stoppen. Die GLT hat deshalb schon vorletzte Woche einen Antrag zum sofortigen Stopp der Verfüllung eingereicht. „Wenigstens einen Teil der Kieslaster können wir so verhindern“, führt GLT-Mitglied Andreas Mars aus. Der komplette Antrag findet sich im Post von heute Mittag.
Die Fraktionen der GLT aus dieser und der letzten Legislaturperiode betonen an dieser Stelle noch einmal, dass wir von vorne herein gegen den Logistiker in Geinsheim waren. Auch wenn es sich um ein privates Grundstücksgeschäft gehandelt hat, hatte es die Gemeindevertretung dennoch in der Hand. Die Änderung des Bebauungsplans hätte einfach abgelehnt werden müssen, ohne die Erlaubnis für so große Hallen hätte es auch keinen Logistiker gegeben.
„Das wird auch nicht schlimmer als zu Zeiten von Mitsubishi“ hatte vor allem die CDU noch bis vor einem Jahr getönt. Jetzt hört man solche Äußerungen nicht mehr. Jetzt zeigen sich alle betroffen von der aktuellen Situation. Mit etwas mehr Weitblick und weniger Sorge um den Geldbeutel der Gemeinde Trebur hätte die derzeitige Situation verhindert werden können.
„Leider gibt es zu viele Gemeindevertreter, denen bei solchen Angeboten schon die Euro-Zeichen in den Augen stehen“, resümert Fraktionsivorsitzende Sonja Mars. Sie erinnert sich an eine Sitzung, zu der Bürgermeister Sittmann und die Wirtschaftsberatung Trebur die Fraktionsvorsitzenden im Juni 2017 eingeladen hatten, es ging um einen Investor für das Gewerbegebiet Rußloch in Trebur. Und wen durften wir da am Besprechungstisch des Bürgermeisters sitzen sehen? Herrn Bischoff, genau der Investor, dem wir den ganzen Schlamassel in Geinsheim verdanken. Doch anstatt ihn einfach aus dem Rathaus zu jagen, hörten sich die Fraktionen die Pläne über 14,5 Meter hohe und 40 000 Quadratmeter große Hallen an – wieder einmal standen vielen die Euro-Zeichen in den Augen. In solchen Momenten fragt man sich schon, in welcher Paralleldimension sich die Anwesenden befinden, wenn sie die Hallen einfach mit einem hübschen Anstrich versehen wollen, damit sie nicht mehr so auffallen und glauben damit alle Probleme zu lösen…